Chronik

Die Stunde des vereinsorientierten Sportgeschehens in Holle schlägt im Jahr 1919. Es ist der Männer-Turn-Verein (MTV) Holle, der zunächst mit reinen Turndisziplinen und einer Mitgliederfrequenz von anfänglich 32 Turnern den sportlichen Mittelpunkt in Holle bildet. Am 10.10.1920 kommt eine Fußballabteilung und am 24.1.1932 eine Handballabteilung sowie eine Damen-Turn-Riege hinzu.

In Grasdorf beginnt der sportlich ausgerichtete Vereinsbetrieb unter dem Namen Blau-Weiß-Grasdorf bereits im Jahr 1912. Fußball ist die vorrangig betriebene Sportart. 1920 – 22 erreicht das Sportgeschehen einen ersten Höhepunkt. Gute sportliche Leistungen und bemerkenswerte Beteiligungen an den Veranstaltungen kennzeichnen den eifrigen Spielbetrieb der damaligen Zeit. 1925 wird vorübergehend die Disziplin Boxen in das sportliche Angebot mit aufgenommen.

Beide Vereine gestalten in der Region über viele Jahre eine gedeihliche und anerkannte Arbeit, sowohl in sportlicher als auch in gesellschaftlicher Hinsicht. Ab 1933 erfährt die freie und selbstbestimmende Vereinsarbeit stetig zunehmende politische Einflüsse; ein anderer Zeitgeist wirkt immer heftiger in das Vereinsgeschehen und prägt die Strukturen und Abläufe bis zum Ende. Und dieses Ende tritt für die Vereine im Jahr 1943 ein. Der Sportbetrieb kommt fast gänzlich zum Erliegen. Die Vereinsarbeit ruht.

Mit der Kapitulation Deutschlands am 9.5.1945 kommt es vor dem Hintergrund staatlicher, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Scherbenhaufen auch im Bereich des Sports zu einem generellen Neubeginn. Nicht zuletzt wegen sog. „Alliierter Kontrollratsdirektiven“ konstituiert sich 1946 in Grasdorf der Sportverein Blau-Weiß Grasdorf und Umgebung unter Vorsitz von Otto Schulze. In Holle entsteht der Turn- und Sportverein (TuS) Holle als Rechtsnachfolger des MTV Holle unter Führung von Karl Jordan und Wilhelm Lüters. In Grasdorf werden die Sportarten Fußball mit der Klassifizierung Kreisliga und Handball Damen mit dem Spielbetrieb in der attraktiven Bezirksklasse angeboten. Holle verfügt nach wie vor über eine Turnriege, eine Handballabteilung mit einer Damen- und zwei Herrenmannschaften sowie über eine Fußballmannschaft. Spielklasse ist die 1. Kreisklasse.

Im Jahr 1950 stagniert der Sportbetrieb in beiden Vereinen. Der Austritt zahlreicher Mitglieder führt in einigen Bereichen sogar zu einer rückläufigen Entwicklung. Der Zusammenschluss der Sportvereine Blau-Weiß Grasdorf und TuS Holle am 15.2.1951 zur Spielvereinigung Holle-Grasdorf unter Vorsitz von Karl Sander ist der konsequente Schritt in Richtung einer leistungsstärkeren gemeinschaftlicheren Vereinsarbeit. 1953 ist es Richard Fricke, der einen Antrag auf Namensänderung einbringt. Dieser Antrag hat Erfolg. Aus der Spielvereinigung TuS Holle-Grasdorf wird fortan der Turn- und Sportverein (TuS) Holle-Grasdorf.

Ein stetiger Aufwärtstrend kennzeichnet den weiteren Spielbetrieb und charakterisiert die hervorragende Vereinsarbeit der jeweiligen Vorstände und Abteilungen in der Folgezeit. Das sportliche Angebot wird stetig erweitert.

1963 zieht dann der TuS Holle-Grasdorf vom alten Sportplatz in der Nähe des Bahnhofs Derneburg zum neu erstellten Rasenplatz im Bereich des Sportzentrums „Am Mohldberg“ in Holle. Durch den Bau der Schulturnhalle 1965, die Errichtung des Sportheims 1975 und die Fertigstellung der Sporthalle „Am Mohldberg“ 1981 erhöht sich das sportliche Angebot des TuS erheblich. Die erreichten Qualifikationen über alle Abteilungen sind derart zahlreich, dass eine Auflistung an dieser Stelle den Rahmen sprengen würde.

Mit Stand 2006 hat der Verein einen Mitgliederbestand von fast 2.000 Mitgliedern. Der Sportbetrieb konzentriert sich derzeit auf 14 Abteilungen sowie eine Jugendspielgemeinschaft im Fußball und eine Spielgemeinschaft im Handball. In dem leistungsbezogenen Auf und Ab der einzelnen Sparten dominiert die Judoabteilung seit langem mit hervorragenden Erfolgen. So ist Holle auch Landes-Judostützpunkt geworden. Auch der in diesem Jahr zum 16. Mal stattfindende „Holler Burgenlauf“ soll an dieser Stelle als sportliche Großveranstaltung nicht unerwähnt bleiben.

Wenngleich auch die Ergebnisse der Leistungen in den einzelnen Abteilungen sehr unterschiedlich sind, eint doch alle unter dem „Dach“ des TuS Holle-Grasdorf die Zuneigung zum Sport und der Gemeinschaftsgedanke.