Das Gleichnis von Hammer und Amboss

„Hammer und Amboss“ ist eine militärische Taktik, die den Einsatz von zwei Primärkräften beinhaltet. Die eine nagelt den Feind fest, die andere zerschlägt den Gegner oder besiegt diesen.
Diese Taktik geht auf ein ursprüngliches, uraltes asiatisches Gleichnis vom Hammer und Amboss zurück:

„Im Leben kommt es darauf an, Hammer oder Amboss zu sein,
aber niemals das Material dazwischen.“

Dieses Gleichnis, welches der Legende nach auf Kaiserin Gemmei (Gemmei-tennō auch Gemmyō) zurück geht, findet sich zurzeit auch im Holler Ninjutsu Training wieder. Mit freundlicher Unterstützung des Meller Kampfsportausrüsters „Budokonzept“, erforschen die Kampfkünstler des TuS Holle-Grasdorf die Welt des Hanbō -Jutsu. Der Hanbō (半棒) gehört zu den Schlag- und Stoßwaffen und ist ein Stock mit einer Länge von 60-80 cm bis 100 cm. Jutsu ist ein Begriff, der erstmal in der japanischen Nara-Periode (ca.710 – 794n. Chr.) auftauchte und so viel bedeutet wie „Kunst“ oder „Technik“ (im Kriegskontext). Hanbō-Jutsu ist also die Art oder die Kunst mit dem Stock zu kämpfen und die Holler Ninjutsuka und Ju-Jutsuka haben schnell erfahren, dass man sich lieber nicht zwischen einen Krieger und seinen Stock begibt.

Nach einem intensiven Basics-Training, wozu die Stockhaltung, Körperhaltung und das Bewegen mit dem Stock gehörten, durften die Kriegerinnen und Krieger aus Holle dann auch die ersten Schläge und Blocktechniken mit dem Stock ausführen und lernten, dass der Hanbō eine nützliche, mitunter tödliche und in jedem Fall, sehr ernstzunehmende Waffe ist.

Beim Ju Jutsu-Training am Donnerstag geht es zwar nicht kriegerisch aber dennoch kämpferisch weiter. Hier stehen zur Zeit Schlagtechniken, Blöcke und Selbstfallwürfe im Fokus.

Nachdem in Basistrainings mit Hula-Hoop-Reifen und Trainingsbändern die Beweglichkeit der Hüfte und die Muskeln trainiert wurden, geht es jetzt an die Feinarbeit. Wie wird die Hüfte eingesetzt, um Schlag-und Stoßtechniken effektiver ausführen zu können? Und wie kann das eigene Körpergewicht eingesetzt werden, um den Gegner zu Boden zu werfen? Hier kommt es auf die Technik an. So kann man als kleinere und vermeintlich schwächere Frau auch Männer zu Fall bringen.

Und weiblichen Zuwachs gab es in den letzten Wochen in unserer Gruppe wirklich. Eva bringt Erfahrungen aus dem Aikido und Lena aus dem Judo mit. Da beide Kampfkünste im Ju Jutsu enthalten sind, lernen sie nun ergänzende Techniken in Verbindung zu ihren erlernten,  um Allrounder zu werden. Iris kehrte zurück und trainiert für Ihre nächste Gürtelprüfung. Annika ist als Neuling begeistert davon zu lernen, wie sie sich selbst verteidigen kann.

Im Kindertraining am Donnerstag ist es aufgrund einiger Neulinge voll geworden. Deshalb ist Frederik zur Unterstützung von Christiane dazu gekommen. Er hat selbst in Holle im Kindertraining seine ersten Erfahrungen mit Ju Jutsu gemacht und trainiert inzwischen bei den Erwachsenen.

Die Kinder sind mit Begeisterung dabei und die Trainer freuen sich über leuchtende Kinderaugen und sehr viel Ehrgeiz und Begeisterung beim Erlernen der Basistechniken und der Fallschule. Denn richtig fallen und sofort wieder in den sicheren Stand zu kommen ist das A und O der Selbstverteidigung.